Trauma, Achtsamkeit & innere Entwicklung – Ein Gespräch mit Doris Iding
- Dr. Peter Poeckh
- 9. Mai
- 2 Min. Lesezeit
„Innere Entwicklung beginnt da, wo Bequemlichkeit aufhört.“
Diesen Satz stellt Doris Iding ins Zentrum unseres Gesprächs. Als Ethnologin, Journalistin, Buchautorin und langjährige Yogalehrerin setzt sie sich seit über 20 Jahren mit der Integration spiritueller Traditionen in den Alltag auseinander – und mit der Frage, wie wir durch Achtsamkeit echte Veränderung bewirken können.
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Vom Sofa ins Selbst – Warum tiefe Veränderung nicht bequem ist
Veränderung passiert nicht von allein. Sie braucht Zeit, Geduld – und den bewussten Entschluss, dranzubleiben. Doris spricht offen über eigene Erfahrungen mit Angst und wie sie durch tägliche Praxis, Selbstmitgefühl und Ausdauer ihre innere Stabilität wiederfinden konnte.Sie betont, dass gerade unsere bequeme Gesellschaft oft zu schnelle Lösungen sucht – doch wahre Entwicklung braucht Raum, Wiederholung und innere Klarheit.
🧠 „Das Gehirn liebt Wiederholungen – Veränderung kostet Energie.“
Disziplin trifft Gleichmut
Zwei Begriffe aus der Yogaphilosophie, Abhyasa (Disziplin) und Vairagya (Gleichmut), stehen sinnbildlich für den Weg des Yoga. Es braucht einerseits Beharrlichkeit, andererseits aber auch die Fähigkeit, loszulassen und nicht am Ergebnis zu haften. Dieser innere Spagat ist für viele eine Herausforderung – und genau hier beginnt die Praxis.
Achtsamkeit als Schlüssel in der Traumaarbeit
Als Referentin im Bereich traumasensibles Achtsamkeitsyoga erklärt Doris, wie wichtig es ist, das eigene Nervensystem zu verstehen. Menschen mit Traumaerfahrungen reagieren oft anders auf klassische Yogaübungen – zu viel Stille, bestimmte Körperhaltungen oder starre Anleitungen können retraumatisierend wirken.Doris plädiert für einen individualisierten Zugang, bei dem Achtsamkeit, Geduld und Selbstregulation im Vordergrund stehen.
🔹 Beispiel: Eine Teilnehmerin ihres Meditationskurses konnte durch die Erlaubnis, mit offenen Augen zu sitzen oder sich sogar während der Meditation zu bewegen, zum ersten Mal einen Moment echter Präsenz erleben – und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Heilung gehen.
Alles ist Yoga – auch die Schattenseiten
Wut, Angst, Neid oder Bequemlichkeit – Doris betrachtet all diese Facetten des Menschseins als Teil des Yogawegs. Entscheidend ist nicht, was wir fühlen, sondern wie wir damit umgehen. In diesem Sinne wird jede Lebenslage – auch das vermeintlich Unperfekte – zur Chance, uns selbst näherzukommen.
„Nur was sein darf, kann sich wandeln.“
Praktische Impulse aus dem Gespräch:
✅ Erkenne dein eigenes Tempo an – Heilung braucht Zeit
✅ Achtsamkeit ist die Grundlage für jede Veränderung
✅ Yoga ist kein Wundermittel, aber ein kraftvoller Wegbegleiter
✅ Disziplin + Selbstmitgefühl = nachhaltige Transformation
✅ Mut, Grenzen zu setzen – auch im Yogaunterricht
🎧 Jetzt reinhören!Das Gespräch mit Doris Iding ist eine Einladung zur Ehrlichkeit mit sich selbst – und zur Erlaubnis, auch unbequeme Wahrheiten liebevoll zu betrachten. Spotify | Apple Podcast | Amazon Music
➡️ Mehr über Doris Iding: https://glueckundachtsamkeit.de/
➡️ Infos zur Yogatherapie-Ausbildung: www.peterpoeckh.at/yogatherapie