Yoga rund um die Geburt
- Dr. Peter Poeckh

- vor 3 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Mit Hebamme Jutta Wohlrab über Becken, Atem und den klugen Start nach der Schwangerschaft
Kaum eine Lebensphase verändert den Körper so deutlich wie Schwangerschaft und Wochenbett. Genau hier kann Yoga helfen, wenn es angepasst wird. Darüber spreche ich mit Jutta Wohlrab, Hebamme mit 40 Jahren Erfahrung, Yogalehrerin, NLP-Trainerin, Hypnose-Therapeutin und TCM-Praktikerin. Ihre Mission: Frauen sicher und gelassen durch Schwangerschaft, Geburt und Rückbildung begleiten.
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Wer ist Jutta Wohlrab?
Jutta hat weltweit gearbeitet, Geburten begleitet und Kurse entwickelt, die Atem, Bewegung und mentale Vorbereitung verbinden. In Australien hat sie früh mit Hormon-Yoga gearbeitet, in Berlin unterrichtet sie Schwangerschafts- und Rückbildungs-Yoga, Hypnobirthing und geburtsvorbereitende Workshops.
Häufige Beschwerden – und was im Yoga hilft
Die Klassiker: unterer Rücken, Symphyse/Schambein, Hüftregion, dazu Verspannungen im oberen Rücken.Juttas Ansatz im Unterricht:
Sanft mobilisieren und entlasten: z. B. Hüftkreise, Beinöffner, fasziale Dehnungen
Becken ausrichten: Übungen, die Becken und Bänder auf sanfte Weise ansprechen
Atem führt die Bewegung: ruhiger, gleichmäßiger Atem als Taktgeber
Entspannung bewusst setzen: geführte Shavasana-Reisen, Bilderarbeit, Körperwahrnehmung
„Schwangeren-Yoga darf dynamisch und entspannend sein. Entscheidend ist, wie es sich im Körper anfühlt.“
Spinning Babies und „Alignment“ – Babys im Becken freundlich „einladen“
Ein Teil ihrer Arbeit ist das Ausrichten von Becken und Baby. Ziel: Raum schaffen, Druck reduzieren, die Lage im Becken positiv beeinflussen. Dazu gehören auch simple Alltagspositionen und kurze Sequenzen, die leicht zu Hause umsetzbar sind.
Hypnobirthing und Atem
Ruhige, wiederholbare Atemmuster und mentale Bilder helfen, bei sich zu bleiben. In Juttas Yogastunden fließen Elemente aus Hypnose und Yoga Nidra ein – kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug, um Spannung abzugeben.
Kaiserschnitt – einordnen und gut begleiten
Kaiserschnitte retten Leben. Gleichzeitig ist es eine große Bauch-OP. In der Folge sprechen wir darüber, was danach hilft: ruhiger Start, Bonding fördern, Stillunterstützung suchen, sanftes Bewegen, später gezielt kräftigen. Der Ton ist nicht dogmatisch – es geht um realistische Begleitung.
Rektusdiastase: erst Beckenboden, dann Bauch
Direkt nach der Geburt gilt: Geduld. In den ersten Wochen bitte keine Crunches oder Druck nach vorne.Der sinnvolle Ablauf:
Beckenboden wecken und mit dem Atem koppeln
Sanftes „Reißverschluss“-Gefühl Richtung Rippen aufbauen
In der Rückbildung zuerst dehnen und ausgleichen, dann stabilisieren
Später mit schrägen Bauchmuskeln arbeiten, die die Mitte zusammenführen
„Unten stabil, oben ruhig. Erst dann macht Bauchtraining Sinn.“
Hormone und Hormon-Yoga
Rund um Schwangerschaft, Wochenbett und später die Wechseljahre spielen Hormone eine zentrale Rolle. Jutta verbindet Yoga, Atem, Ernährung und Routinen, um Regeneration und Balance zu fördern. Das ist kein Versprechen mit Zauberstab, sondern konsequent gelebter Alltag: schlafen, atmen, bewegen, essen, üben.
Praktische Tipps aus dem Gespräch
Menstruation/Rhythmus beachten: in Ruhephasen sanfter üben, in aktiveren Phasen gerne mehr Kraft
Beckenfreundlicher Alltag: häufige Sitzpausen, lockere Hüftmobilisation
Mini-Rituale: 5–10 Minuten Atem und Gelenkpflege sind besser als „alles oder nichts“
Hilfe annehmen: Rückbildung, Stillberatung, Physio – frühzeitig vernetzen
Keine Eile: Wochenbett ernst nehmen. Der Körper darf Zeit bekommen.
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📍 Mehr zu Jutta und ihren Kursen findest du hier: https://juttawohlrab.com/


